Archiv
Joseph Egan color full 16.05.-08.07.2014
JE hat in seinen sieben Freiburger Jahren viele Spuren hinterlassen, und vor sieben Jahren hat er seine letzte Ausstellung in Freiburg gehabt. Aber Zahlenmagie spielt bei ihm die geringste Rolle, die Magie der Farbe und des Lichts umso mehr.
all wall and a little bit 2009 various paints and sand on wood 30x24x3,5 cm
inner space 2014 various paints on wood 24x10x3,5 cm
colorcomb 2014 oil paints on canvas 30x24x2 cm
on the radio 2014 various paints on canvas 73x60x2 cm
Scene 2002 painted wood and painted panel 80x61x10 cm
La casa d'Api 2014 oil paints on wood 28,5x24,5x2,5cm
Mr. Sandman u. Lampedusa 2014 varios paints and sand on wood à 30x24x1,5 cm
the cove and the cave 2013 oil paints on canvas 3x28x1,5 cm
Der Titel „color full“ ist programmatisch. Wie Volker Bauermeister in einem Katalog-Text sagt, sind Ort und Dinge für JE zuallererst Farben und Farbquellen. Der Ort wird weiterhin über seine spezifischen Pigmente und Materialien, auch über Atmosphärisches erkannt, festgehalten und transformiert. Alles das wird einerseits verdichtet, andererseits rhythmisch und frei verwoben.
JEs Koordinatensystem ist weit gespannt. In dieser Ausstellung schließen sich drei Werkgruppen zusammen: Am weitesten in Raum und Zeit hinein reichen die Arbeiten, bei denen auf additive Art und Weise bemalte Latten zu Farbklängen komponiert werden. Dahinter steht auch der Themen-Komplex um Behälter, Speicher, Kollektor, der als Bestandteil der Entstehungsgeschichte sein Werk durchzieht. JE spricht auch von sich als „vessel“, in dem Erfahrungen gesammelt werden.
Die älteste Arbeit IBIS von 1991 gehört zu diesen Tableaux. Ein sehr schönes verwandtes Relief aus jener Zeit ist gegenwärtig in der Ausstellung „Haupt- und Nebenwege“ im Kunstraum Alexander Bürkle zu sehen. Bei den aktuellen Werken dieser Gruppe (z.B. „green“) werden die Holzelemente stärker geschliffen und nach der Bemalung poliert. JE benutzt zwar oft und mit Vorliebe einfache Materialien und Fundstücke, aber wer wie er auf das Wesen aus ist, hat auch keine Scheu vor dem Auratischen und Sublimen.
Die älteste Arbeit IBIS von 1991 gehört zu diesen Tableaux. Ein sehr schönes verwandtes Relief aus jener Zeit ist gegenwärtig in der Ausstellung „Haupt- und Nebenwege“ im Kunstraum Alexander Bürkle zu sehen. Bei den aktuellen Werken dieser Gruppe (z.B. „green“) werden die Holzelemente stärker geschliffen und nach der Bemalung poliert. JE benutzt zwar oft und mit Vorliebe einfache Materialien und Fundstücke, aber wer wie er auf das Wesen aus ist, hat auch keine Scheu vor dem Auratischen und Sublimen.
Dann gibt es die „mediterranen“ Arbeiten, entstanden bei Aufenthalten um Hydra herum mit ihrer Hymne auf das Blau von Himmel, Wind und Wasser. Hier spürt man am deutlichsten, dass für JE wie für den von ihm außerordentlich geschätzten Paul Klee gilt: „Die Farbe hat mich“. Neben der Farbe tritt hier auch stark der skulpurale, composithafte Charakter der Werke hervor. Zusätzlich zum Augen-Sinn wird ein taktiler herausgelockt, und es gibt oft auch so etwas wie ein Bildgeschehen. Die Titel der Arbeiten öffnen weitere Horizonte, sind mit Bedeutung aufgeladen, aber offen genug, mit anderer Bedeutung gefüllt zu werden.
Die dritte und jüngste Gruppe ist schließlich die der colorcombs (Farbwaben), eine typische Wortschöpfung JEs, abgeleitet aus „honeycomb“ (Honigwabe). Hier fließt vieles zusammen, was den Behälter-/Haus-Gedanken aufnimmt und transformiert. JE sammelt Licht - in der Form des Hexagon als idealer Form eines Kollektors für Licht und Farbe; die colorcombs pulsieren, mit Tiefen und Unschärfen an den Rändern. Im Resultat bringt JE die unglaubliche Verwandlung von Glasmalerei auf Papier zustande.
Die einzelnen Papier-Arbeiten sind Teile einer großen Arbeit auf Leinwand, die wiederum das Hexagon aufnimmt.
Sog- und Dialogkraft sind, wo immer man ansetzt, hoch. Man kann alle Werke sowohl für sich als auch zu bestimmten thematisch-formalen Zusammenhängen gehörig sehen. Für das Sehen aufschlussreich ist aber vor allem der installative Charakter der gesamten Präsentation. Es gibt viele Korrespondenzen, aber Nähe und Distanz werden durch den Aufbau gesteuert. In einem Artikel über eine seiner Ausstellungen heißt es sehr treffend: „Der Gang durch die Ausstellung wird zu einem Gedankengang.“
Aus der Ausstellung
all wall and a little bit 2009 various paints and sand on wood 30x24x3,5 cm
inner space 2014 various paints on wood 24x10x3,5 cm
colorcomb 2014 oil paints on canvas 30x24x2 cm
on the radio 2014 various paints on canvas 73x60x2 cm
Scene 2002 painted wood and painted panel 80x61x10 cm
La casa d'Api 2014 oil paints on wood 28,5x24,5x2,5cm
Mr. Sandman u. Lampedusa 2014 varios paints and sand on wood à 30x24x1,5 cm
the cove and the cave 2013 oil paints on canvas 3x28x1,5 cm