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Georg Frietzsche  Aquarelle, Tuschezeichnungen  1960 - 1985  15.09.- 17.10.2017
Georg Frietzsche Aquarelle, Tuschezeichnungen 1960 - 1985 15.09.- 17.10.2017
„Wie aus den Zwängen der Schrift befreit, fließen sie ganz natürlich aus der Hand die Schleifen und Schlangenlinien, aus denen Georg Frietzsche seine frühen Bildräume erschafft. Die rhythmisierten schwarzen Linienwerke sind weniger auf Kontraste als die graphische Durchdringung des weißen Hintergrunds angelegt. Mit einem Querschnitt durch das Werk Frietzsches (1902-1986) eröffnet die Galerie G den Ausstellungsherbst.
Aus der Aufteilung der Arbeiten lässt sich bestens nachvollziehen, wie sich ab Anfang der 1960er in diese Zeichnungen sukzessive die Farbe einschleicht, jedoch sehr zurückhaltend, was sich besonders in gebrochenen Farbtönen ausdrückt. Gedämpfte Ockertöne harmonieren mit Purpur- und Olivbraun, und selbst ein Orange wirkt so verhangen, dass es mit keinem Blau in Konflikt gerät. Auch in seiner radikalen Abstraktion ging es diesem bedeutenden Maler keinesfalls um die Inszenierung der Farbe als Medium, denn Rückhalt suchte er stets in der Natur, deren Essenz er in Malerei übersetzen wollte. Im Spätwerk verdichten sich Zeichnung und Farbe derart, dass sie zuletzt in reine Strukturen umschlagen. Mit Tusche und von Wachskreiden aufgehellten Aquarellfarben schuf der Künstler hermetische Oberflächen - feinkörnig, marmoriert oder dicht gewebt.“

Herbert M. Hurka (Ausstellungsbesprechung Badische Zeitung 22. September 2017)