Archiv
Hans Rath
Hans Rath "Am Rhein" Malerei 08.03. - 12.04.2019
In seiner Ausstellung „Am Rhein“ hat Hans Rath 2017 erneut das Thema „Industriearchitektur“ aufgegriffen, mit dem er sich im Abstand von mehreren Jahren immer wieder beschäftigt hat, und zwar als Pleinair-Maler unter freiem Himmel.
Charakteristisch für diese Ausstellung ist zunächst einmal die Motivgebundenheit. Raths Motive sind Schleusen, Staustufen und immer wieder Silos entlang des Oberrheins. Er hat eine sehr eigene Architektursprache entwickelt, in der die Gebäude nicht nur durch vertikale, horizontale und diagonale Pinselstriche neu gebaut werden, sondern darüber hinaus im Relief durch Grate und Schrunden haptisch erfahrbar werden.
Der Titel „Am Rhein“ deutet darauf, dass es aber nicht nur um Architektur geht.
Die Sachlichkeit von Motiv und Malweise wird unterlaufen, indem HR fast alle Konstruktionen noch einmal als Spiegelbild im Wasser des Rheins aufnimmt. Die Statik gerät in Bewegung. Das Monumentale löst sich auf.
Essentiell wichtig für seine Malerei sind die Lichtbedingungen, hier vor allem in Wasser und Himmel eingefangen. Nie hat Hans Rath Wasser bisher so gemalt, so leicht, so leuchtend, so flirrend, selten soviel leuchtendes Blau als kompakten festen Himmelsraum um die Gebäude herum gebaut.
Daraus ergibt sich hin und wieder bei allem Gegenstandsinteresse eine Aufladung hin zum Atmosphärischen, vor allem in der „Staustufe bei Breisach“. Einerseits dokumentiert HR: „So war es am 16.8.1017“, andererseits kann ihm eigentlich nur der Wunsch nach einem idealen Zustand so ein Blau, so einen Wolkenhimmel in den Pinsel drücken.

 

Aus der Ausstellung
Silo am Rhein bei Breisach
Silo am Rhein bei Breisach

Rheinschleuse bei Kembs                                      Fotos: Jürgen Rösch
Rheinschleuse bei Kembs Fotos: Jürgen Rösch

Sendung vom 07.04.2019, Metropolis/arte